76 Tonnen Stahl, 2.200 PS und bis zu 10.000 Tonnen Schnee pro Stunde – dieses Kraftpaket, die Schmidt Beilhack HB1100S, wurde nach rund 9 monatiger Bauzeit vom Auftraggeber, der ÖBB im April in Betrieb genommen.
Ihre Jungfernfahrt bestritt das schwere Schienenfahrzeug auf einer Teststrecke im österreichischen Hochfilzen und wurde dort auf Herz und Nieren getestet. In der Maschine, die zum Räumen verschneiter Bahnschienen eingesetzt wird, kommen gleich zwei 793 kW (ca. 1.100 PS) starke MAN Zwölfzylinder zum Einsatz. Ein Aggregat sorgt für den Antrieb des Fahrzeugs, das andere wird zum Betrieb der Schleuder eingesetzt. Mit einer Räumbreite von bis zu sechs Metern schafft die Schneeschleuder so bis zu 10.000 Tonnen Schnee pro Stunde bei einer Wurfweite von 40 Metern.
„Die HB1100S ist in vielerlei Hinsicht eine ganz besondere Schneeschleuder“, so Stefan Kaiser, Projectmanager Rail R&D Snow Clearing bei der Aebi Schmidt Group. „Ein straffer Zeitplan, eine individuelle Konstruktion wie z.B. ein um 180° drehbarer Kranz, der das Wenden auf der Stelle ermöglicht oder eine Fahrgeschwindigkeit bis 100 km/h sind nur einige Beispiele. Solch ein spezielles Projekt in einer so kurzen Zeit zu realisieren geht nur mit einem erfahrenen und motivierten Team, vom Einkauf über die Entwicklung bis hin zu Montage.“
Nach dem erfolgreichen Abschluss aller Tests wird die Schneeschleuder im Sommer 2019 offiziell in den Betrieb gestellt und ab der Wintersaison 2019/2020 auf dem österreichischen Streckennetz unterwegs sein.