Am höchsten Berg Österreichs, dem Grossglockner, wird es jedes Jahr ab November ruhig. Ab diesem Zeitpunkt setzt die Wintersperre ein, die Grossglockner Hochalpenstrasse – eine der schönsten Panoramastrecken Europas – ist dann für den Verkehr auf Grund der Schneemassen nicht mehr passierbar. Bis im Frühling die 48 km lange Passstrasse aus ihrem Winterschlaf erwacht und fit gemacht wird, für die neue Saison. Eingeläutet wurde diese nun vom 20.-22. April im Rahmen der Fachkonferenz „.Professionals at the top“. Drei Tage lang standen die 1638 Höhenmeter vom Tal bis zum Fuscher Törl ganz im Zeichen kommunaler Zukunftstrends.
Über 800 Gäste aus aller Welt, waren der Einladung der ASH Group gefolgt. Darunter Verantwortliche von Flughäfen, Autobahnmeistereien, Kommunalbetrieben oder Landtechnikunternehmen. Denn: ob Glättebekämpfung oder Winterdienstarbeiten, Straßenreinigung oder Grünflächenpflege – längst ist es nicht mehr damit getan, mit Streufahrzeug oder Kehrmaschine eine bestimmte Strecke in einer vorgegebenen Zeit zu bearbeiten. Die Anforderungen an kommunale Dienstleistungen werden immer komplexer, gleichzeitig steigt das Verkehrsaufkommen auf Straßen und Autobahnen. Hohe Erwartungen also – nicht nur an die Fahrer, sondern auch an das eingesetzte Equipment.
Die Leistungsfähigkeit von Maschinen und Gerätschaften hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Welche Produkte aber sind für die jeweiligen Anwendungen die Richtigen? Wie können intuitive Steuerungstechnologien zu einem Plus an Verkehrssicherheit und Fahrerkomfort beitragen? Weshalb ist Funktionalität und Ergonomie kein Widerspruch oder welche Vorteile bietet die Echtzeitkommunikation zwischen Fahrzeug und Zentrale? Die Antworten auf diese Fragen und noch Vieles mehr, konnten die Besucher der Fachkonferenz live und unter realen Bedingungen erleben.
Auftakt der Veranstaltung bildete die Kongresseröffnung in den Nationalparkwelten in Mittersill. Eintauchen in die Erlebniswelt Nationalpark Hohe Tauern war das Motto. Neben einem 360° Kino, einer Gletscherwelt oder einer Bergwaldgalerie erwartete die Gäste auch ein ganz besonderer Vortrag. Wisi Zgraggen, Landwirt aus Erstfeld in der Schweiz, zeigte auf, wie sich sein Leben nach einem Arbeitsunfall, bei dem er beide Arme verlor, schlagartig veränderte und wie er dennoch seine Eigenständigkeit nie aufgab. „Geht nicht, gibt`s nicht!“ – mit diesem Vorsatz meistert er seither sein Leben und appellierte auch an die anwesenden Gäste: „Hinfallen ist keine Schande, so lange man wieder aufsteht“. In eindrucksvollen Bildern präsentierte Wisi Zgraggen, wie Aebi einen Terratrac TT280 speziell für seine Bedürfnisse umgebaut hat. So kann er das Fahrzeug nun mit den Füssen lenken und mit Hilfe eines speziellen Bedienpannels alle Funktionen und Steuerungen aufrufen.
Geballte Technik erwartete die Besucher am zweiten Tag der Veranstaltung. Rund 50 Fahrzeuge und Gerätschaften aus den Bereichen Winterdienst, kommunaler Sommerdienst und Landtechnik waren in den verschiedenen Fachausstellungen live zu erleben. Während in Fusch am Fusse des Grossglockners die Möglichkeit für Testfahren mit Aebi Transportern, Combicut`s oder Terratrac`s bestand, warteten auf Höhe der Mautstation Ferleiten Räum- und Streufahrzeuge, Kehrmaschinen und Anbaugeräte für Traktoren oder Nutzfahrzeuge. Highlight für viele der Besucher: live Demonstrationen verschiedener Winterdienstfahrzeuge auf knapp 2500 Höhenmeter am Fuscher Törl. Gewaltige Schneemassen mit Leichtigkeit bewegen und bis zu 40 Meter weit zu schleudern – für die beiden Schneefrässchleudern Schmidt Supra 4002 und 5002 oder den Claas Xerion Traktor mit Schmidt FS 110 Schneefrässchleuder kein Problem. Das Multitalent Mercedes-Benz Unimog war mit verschiedenen Anbaugeräten zu erleben wie z.B. der Seitenschneeschleuder S 3.1, der Schneefrässchleuder FS 105 oder der Schneefräse VF-Z. Zusammen mit einem Steyr-Traktor und einem Aebi TT280, die ebenfalls mit Schneefrässchleudern ausgestattet waren, wirbelten die Winterdienstprofis am Ende der Choreografie noch einmal gemeinsam ordentlich Schnee auf und boten eine beeindruckende Show.
Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und Einblicke in die Praxis gab es darüber hinaus im Rahmen des Wintersymposiums. Thematisiert wurden u.a. die Liegedauer von Tausalzen, die Rolle von Wettervorhersagen im Winterdienst oder die Einsatzmöglichkeiten von Data Mining. Auch der Betreiber des grössten Luftdrehkreuzes in Europa, dem Flughafen London Heathrow, liess hinter die Kulissen blicken und referierte über die vielseitigen Herausforderungen eines nachhaltigen Winterdienstes im Flughafenbereich. Neben Experten der ASH Group mit Ansprechpartnern der Marken Aebi, Schmidt, Tellefsdal, Nido und DMi standen auch Partner von Mercedes Benz Unimog, Claas, MAN, VW, Steyr, Scania, Lufft, Mulag, RUD und ASFT für Fragen der Besucher zur Verfügung.
„Wir blicken auf eine erfolgreiche Fachtagung in beeindruckender Kulisse zurück, die nicht zuletzt dank der grossartigen Unterstützung der Grossglockner Hochalpenstrassen AG und der Gemeinde Fusch mit Bürgermeister Hannes Schernthaner, noch lange in Erinnerung bleiben wird“, so Rudi Rosenkamp, CCO der ASH Group. „Wir haben demonstriert, was Mensch und Maschine leisten kann und gezeigt, wie wichtig es ist, Visionen zu haben. Denn wie schon Antoine de Saint-Exupéry erkannte: „Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.“ So ist es auch unser täglicher Anspruch, bereits heute die Zukunft unseres Produktportfolios zu gestalten, denn es reicht nicht aus, wenn wir die Trends erkennen. Wir müssen sie zur rechten Zeit bereits zum Einsatz bei unseren Kunden bringen. So wird unser Vorsprung gleichzeitig auch zu ihrem Vorteil.“
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